Bei einem Glas Mojito bequem im Liegestuhl die Meereswellen beobachten, ein dickes Buch lesen und sich dabei die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Oder eine grüne Blumeninsel mit dem Auto oder Fahrrad umrunden, leuchtende Orangenbäume und eindrucksvolle Steilklippen entdecken. Und das alles im Februar oder März? Das geht: Denn wie sagt mein Mann immer: Sommer gibt’s im Reisebüro 😉 Auf nach Teneriffa!
Mein erster Tipp ist, sich in dieser Jahreszeit eine Unterkunft im Süden bzw. Südwesten zu suchen. Im Norden der Insel hängen oft dicke Wolken und es ist einige Grad kälter. Einen Ausflug starteten wir bei 25 Grad und Sonnenschein bei Adeje (Südwesten) und landeten zwischen grauen Wolken und 12 Grad im Norden. Natürlich hatten wir auch Sonnenschein an der Nordküste, aber ein wenig kühler war es immer bei den Ausflügen auf die andere Seite der Insel.
Wir hatten uns sehr spontan für das Club Hotel Riu Buena Vista an der Costa Adeje entschieden. Die erste große positive Überraschung war die Größe des Hotelzimmers mit zwei Räumen und zwei Bädern – und einen wundervollen Blick auf das Meer. Wir hatten bei der Buchung völlig übersehen, dass es sich um ein Familienzimmer handelt. Parkplätze gibt es im Hotel auch genügend. Die Umgebung ist sehr ruhig. Das Essen war nicht so unseres, so dass wir das All inklusive- Angebot kaum nutzten. Das war nicht weiter schlimm, da wir meistens die Insel erkundeten und in besten Restaurants anhielten. Ich empfehle unbedingt einen Mietwagen. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und das Benzin ist mit ca. 1 Euro nicht sonderlich teuer.
Teneriffa ist die größte Kanaren Insel und der Tourismus hat die Insel fest im Griff. Jesolo-Feeling wie wir es von der Adria kennen, gibt es im Süden der Insel an jeder Ecke. Playa de las Americas ist so ein Örtchen mit Souvenir Läden, Pizza und Pasta, Sonnencreme und Verkäufern. Ruhigere Plätze muss man suchen. Aber es gibt sie. Fern ab von Touistenhochburgen hat Teneriffa sehr schöne Ecken zu bieten. Und daher ist ein Urlaub hier durchaus zu empfehlen.
Hier meine Top 10 für einen garantiert gelungenen Teneriffa Urlaub:
1. Teide Nationalpark (Landesinnere):
Ein Ausflug auf den Vulkan Pico del Teide ist ein absolutes MUST auf Teneriffa. Er ist der höchste Berg Spaniens. Du solltest möglichst früh dort sein, um eines der begehrten Seilbahnetickets zu ergattern und um eine klare Aussicht zu genießen. Oben auf über 3000 m liegt Schnee und es pfeift ein eisiger Wind, daher unbedingt geeignete Kleidung tragen. Es handelt sich um einen relativ jungen Vulkan, der erst vor ein paar hunderttausend Jahren entstand. Wer oben die restlichen Meter zum Vulkankrater besteigen möchte, muss vorab eine Genehmigung beantragen.
Die Landschaft um den Vulkan ist ebenfalls sehenswert. Auf einer sehr gut ausgebauten Strasse schrauben wir uns mit dem Auto in die Höhe und durchfahren eine bizarre Landschaft, in der unter anderem Star Wars gedreht wurde. Die Gesteinsfarben reichen von bläulich, schwefelgelb bis hin zu violett. Die Felsen aus Lava beeindrucken durch ihre Formen. Es gleicht einer Mondlandschaft und sieht aus wie auf einem anderen Planeten.
2. La Caleta (Südwesten):
Dieser ehemalige Fischerort ist perfekt zur Einkehr in ein Fischlokal. Ein wunderschönes Restaurant reiht sich an das nächste rund um eine Meeresbucht mit Hafen. Wir haben sehr gut um Lokal Restaurante Salitre gegessen mit direktem Blick auf das Meer. Landestypisch sind als Beilage die runzeligen kleinen Kartoffeln mit Salzhaut und Mojo Sauce.
3. Los Gigantes (Westen):
Auf dem kurvenreichen Weg vom Südwesten in den Nordwesten sollte man einen kurzen Zwischenstopp an der gigantischen Steilküste einlegen.
4. Masca (Nordwesten):
Mitten im Tenogebirge findet sich ein Dorf, das terassenförmig in den Berg gebaut wurde. Die winzigen aber steilen Gässchen lassen nur zu Fuss erkunden.
5. Poris de Abona am Meer und Vilaflor im Gebirge (Süden):
Absoluter Geheimtipp sind diese beiden Örtchen im Süden.
In Poris de Abona ist überhaupt rein gar nichts los – und genau DAS ist das Besondere. Kein Tourismus weit und breit. Nur eine Promenade, von der aus man wunderbar die Wellen beobachten kann. Folgt man der Küstenstraße um die Bucht, stößt man auf einen fast leeren schwarzen Sandstrand und noch ein Stück weiter zu einem Leuchtturm. Es ist wunderbar ruhig und Du kannst das ursprüngliche Teneriffa erleben.
Im Anschluss daran lohnt sich ein Ausflug über die Serpentinenstrasse ins Gebirge. Es heißt, Vilaflor sei der schönste Ort des Südens. Auf dem Weg dorthin fährt man durch ein riesiges Weinanbaugebiet. Aus dem Marco Polo Reiseführer für Teneriffa haben wir den Tipp für ein geniales Lokal erhalten: Das Rincon del Roberto in der Hermano Pedro 27. Hier bekommst Du richtig gutes kanarisches Essen, zum Beispiel den Klassiker Kaninchen aber auch vegetarische Gerichte, für mich z.B. einen Crepe mit Spinatfüllung und sehr leckere Nachspeisen.
6. Punta de Teno (Westzipfel):
Wundervoll und beeindruckend ist der äussere Westzipfel der Insel mit romatischem Leuchtturm, steilen Klippen und peitschender Gischt. Wer mich kennt weiß, da musste ich hin. Und von dort bekommt man mich nicht so schnell wieder weg. Es empfehlen sich festes Schuhwerk (und keine Badeklapperl wie ich sie an hatte 😉 ) und Kleidung gegen den kühlen Wind.
7. Garachico (Nordwesten):
Dieses nette Örtchen gilt als eines der schönsten auf Teneriffa und liegt direkt an der Küste. Es verfügt über ein Naturschwimmbecken, dessen Felsplatten aus erkalteter Lava entstanden sind. Von dort aus kann man ins Wasser steigen und schwimmen. Bei uns waren die Wellen an diesem Tag zu stürmisch. Aber auch das ist ein Spektakel, so dass sich ein Ausflug definitiv lohnt. Die Altstadt selbst ist niedlich und es gibt nette kleine Shops um Souvenirs zu kaufen, z.B Feigen-, Kaktus-und Orangen-. Marmeladen aus der Region.
8. Santa Cruz de Tenerife besonders am Faschingsdienstag mit Festumzug (Nordosten):
Eine echte Plage ist das Parken in Santa Cruz. Auf ganz Teneriffa sind die Parkmöglichkeiten eher begrenzt. Ein Ausflug lohnt sich natürlich, insbesondere am Faschingsdienstag. Teneriffa ist eine Hochburg des Carnevals. Mit bunten kracherten Strassenumzügen wie wir es sonst nur aus Brasilien kennen ziehen die geschmückten Festwagen und die Tänzer durch die Straßen.
9. Los Abrigos (Süden):
Nicht weit entfernt von Los Cristinos liegt sehr malerisch an einem Hafen der Ort Los Abrigos. Hier lohnt sich definitiv die Einkehr in eines der kleinen Restaurants direkt an der Hafenpromenade. Mein Tipp ist das Maria Restaurante Cafe (Calle La Marina 30, 38628 Los Abrigos) mit besten Fisch-und Meeresfrüchten. Die Paella ist sehr zu empfehlen.
10. El Medano (Süden):
Einen ellenlangen Sandstrand findet man im Süden. Aufgrund der Nordostpassate tümmeln sich viele Surfer. Vereinzelt sieht man mutige Schwimmer, die sich in den kalten Atlantik trauen. Auch Shoppen ist in den kleinen Sportläden mit Surfermarken möglich und wir haben ein paar echte Schnäppchen gemacht.
Auch wenn man auf Teneriffa schon nach Orten fernab vom Tourismus suchen muss, so gibt es noch zahlreiche ursprüngliche und idyllische Plätzchen. Und glaubt mir, es ist unbezahlbar nach nur ein paar Stunden Flug und einer einzigen lausigen Stunde Zeitverschiebung am Strand in der Sonne zu liegen und das Meer zu genießen.
Euer Münchner Kindl Dani
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